Das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie liegt mir sehr am Herzen, auch wenn ich in letzter Zeit sehr wenig darüber geschrieben habe. Das liegt daran, dass ich selbst oft mit der Vereinbarkeit kämpfen muss. Vor allem im Winter, wenn zum ganz normalen Alltagswahnsinn noch diverse Infekte hinzukommen. Da komme ich leider oft an meine Grenzen. Umso mehr freue ich mich, dass ich heute das Thema mit einem Interview wieder aufgreifen kann.
Seit wann unterstützt du Mütter mit deinen Coachings und wie bist dazu gekommen?
Ich habe Müttercoaching München, also meine Praxis seit 2016. Von Oktober 2016 bis Februar 2017 habe ich allerdings pausiert, da im Oktober 2016 mein dritter Sohn geboren wurde. Dazu gekommen bin ich, weil ich schon sehr lange (über 15 Jahre) im sozialen Bereich arbeite und seit über 10 Jahren Elterncoachings bzw. Kurse gebe. Mir ist in dieser Zeit immer mehr die Verunsicherung der Eltern und besonders der Mütter in Erziehungsfragen aufgefallen. Alle wollen alles perfekt machen und das funktioniert leider nicht, bzw. endet in einem totalen Überforderungsgefühl. Hier möchte ich besonders die Mütter ermutigen ihren ganz eigenen Weg zu finden und zu gehen. Denn es gibt nicht den richtigen Weg, sondern nur den, der zu dir und deiner Familie passt. Außerdem gibt es immer mehr Mütter, die vom Burnout bedroht sind oder schon mittendrin stecken, hier entwickeln wir zusammen Lösungen.
Was macht dein Coaching so einzigartig?
Einzigartig ist mein Hintergrund: Ich habe Pädagogik, Psychologie sowie Kinder-und Jugendpsychatrie studiert, habe eine Ausbildung als Familienteamtrainerin und bin Gestalttherapeutin. Also habe ich einen breiten fachlichen Hintergrund. Dazu kommt meine langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Eltern und ihren Kindern. Zudem bin ich selbst Mutter von drei Söhnen im Alter von 2,5 bis 12 Jahren. Durch diesen Hintergrund ist es mir möglich eine sehr vielfältige Begleitung für die Mütter und auch Väter zu sein. Viele kommen zu mir, da ich Coaching, Erziehungsberatung und auch therapeutische Elemente in meine Arbeit einfließen lassen kann.
Wie kann ich mir ein typische Coachingstunde mit dir vorstellen?
Oh, das ist eine schwere Frage, da jede Stunde anders ist und ich wenig vorgebe. Die Mütter kommen mit ihren Anliegen und wir suchen zusammen den bestmöglichen Weg für diese Frau und ihre Familie. Oft kommen die Mütter mit konkreten Erziehungsfragen und die Stunde endet damit, dass wir eine gute alltagstaugliche Lösung gefunden haben. Es kann aber auch passieren, dass wir zusammen entdecken, dass eine Altlast aus der Herkunftsfamilie die Frau belastet und hemmt, die Mutter zu sein, die sie sein möchte. Dann machen wir uns zusammen auf den Weg und versuchen diese so zu lösen und zu heilen, das die Seele die alte Wunde integrieren kann und sie nicht mehr drückt und im Weg steht.
Welcher Mama-Typ findet am ehesten zu dir?
Frauen, die sich von ihrem Alltag überfordert fühlen und dies ändern wollen. Frauen, die sich auf den Weg machen, um ihren Kindern ein Vorbild zu sein. Und Frauen, die lernen wollen, dass man nicht einfach alles aushalten und hinnehmen muss, sondern dass man etwas ändern kann und sich dazu Hilfe holen darf.
Wie sieht dein Alltag aus?
Mein Alltag ist ziemlich voll und ich mag das so. Montag und Freitag bin ich vormittags in der Praxis, sowie Montag und Dienstag Abend. Mittwoch und Donnerstag arbeite ich in einer Integrationseinrichtung, da mir ansonsten der Gruppenbetrieb und auch das Team fehlen und ich einfach super gerne mit Kindern arbeite. Nachmittags ab ca. 15 Uhr hole ich meine Jungs ab und wir verbringen den Nachmittag miteinander. Nur mittwochs holt meine Mutter die Jungs ab. Ich sitze übrigens gerade an einem Blogpost zum Thema „stressige Familiennachmittage“. Für viele Familien ist es ein Thema, dass die Nachmittage oft so stressig sind!
Abends versuchen wir immer als Familie zusammen zu essen und dann falle ich oft totmüde ins Bett. Wenn ich mich aber nochmal zum Sport oder zu einer Verabredung aufraffe, dann tut mir das so gut. Deswegen ist mein Motto für dieses Jahr: mehr soziale Kontakte! Und das ist mir nun auch schon in den letzten Wochen besser gelungen.
Findest du zwischen Familie und Beruf noch Zeit für dich selbst? Wenn ja, hast du Tipps für uns?
Ja, ich trage mir das inzwischen genauso in meinen Kalender ein, wie die anderen Termine. Denn sonst fällt es immer hinten runter. Ich mache dreimal in der Woche Sport (zuhause oder gehe laufen), gönne mir einmal in der Woche ein Mittagessen mit einer Freundin und lese auch mal einfach auf dem Sofa, auch wenn die Jungs da sind.
Liebe Nina, herzlichen Dank, dass du uns Einblicke in deine Coachings und dein Leben gegeben hast!
Wer neugierig auf meine anderen Interviews mit Mama-Unterstützerinnen ist, kann gerne in meiner Serie Mama-Unterstützerinnen stöbern.
Foto: Nina Rohmeder-Godenrath