Warum das Leben mit Kindern nicht einfacher wird, sondern anders!

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Ich dachte immer, dass die Vereinbarkeit einfacher wird, wenn die Kinder aus dem Kleinkindalter raus sind. Viele Care-Aufgaben entfallen. Kein Füttern, Wickeln und Anziehen mehr. Was für eine Erleichterung! Ich beneidete Mütter, deren Kinder damals schon groß waren und zur Schule gingen. Kein morgendliches Gezerre und Gemeckere mehr. Kinder, die sich selbst anziehen, Zähne putzen, Frühstücken und alleine aus dem Haus gehen. Ich war wirklich fest davon überzeugt, dass das Leben mit Kindern jenseits des Kleinkindalters einfacher wird. Doch Pustekuchen! Ich verstehe inzwischen, was der Satz meiner Freundinnen „es wird anders“ bedeutet.

Das kennt ihr, oder? Ich seid fix und fertig von den schlaflosen Nächten mit Baby und Kleinkind und fragt eure Freundinnen mit Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter: „Wenn die Kinder größer sind, wird es einfacher, oder?“. Eure Freundinnen antworten: „Es wird auf jeden Fall anders“! Und ihr denkt euch dabei nur: „Jaja, gib doch zu, dass du froh bist, dass deine Kinder bereits zur Schule gehen und du nicht mehr so viel machen musst.“

Orgaqueen, Chauffeurin, Terminjongleurin – das ist jetzt anders!

Jetzt sind meine Kinder 4 und 7 Jahre alt. Der Große geht seit September in die Schule, der Kleine in den Kindergarten. Und manchmal sind beide Jungs sehr selbstständig! Dennoch brauchen sie mich oft noch sehr. Nicht nur als liebevolle trostspendende Mama, nein, vor allem auch als Fahrerin und Organisationskönigin. Und diese zwei Jobs hatte ich früher total unterschätzt.

Mit steigendem Alter meiner Kinder, steigt auch die Anzahl der Kilometer, die ich mit ihnen zurücklege. 4x in der Woche Sport bedeutet 4x in der Woche die Sachen zusammenzusuchen, Proviant vorzubereiten und vor allem immer pünktlich mit den Kindern vor Ort sein. Dass das manchmal alleine schon aus Zeitgründen fast unmöglich ist, weiß ich nun. Denn ich pendle zur Arbeit von Weilheim nach München. Wieder rechtzeitig hier in Weilheim zu sein und die Kinder zum Sport zu bringen, bedeutet für mich, früher aufstehen. Und morgens entweder die Sportsachen den Kindern mitzugeben oder sie selbst mitzunehmen.

Die To-Do-Liste wird nicht kleiner mit Schulkind

Was noch anders ist, ist der Orgaaufwand. Ich muss viel mehr besorgen als früher. Alleine für die Schule fällt immer wieder etwas an. Sei es ein neuer Radiergummi, neue Buntstifte, Hefte oder Bastelmaterial. Zudem nimmt die Zahl an Terminen stetig zu. Elternabende und Entwicklungsgespräche im Kindergarten, Hort und in der Schule, Weihnachtsfeiern, Neujahrstreffen, Faschingstreiben, Osteraktionen. Egal zu welcher Jahreszeit, immer ist irgendetwas. Es ist auch nicht so, dass mir all der Orgakram und die Termine keinen Spaß machen. Die Summe der vielen Aufgaben sind das Problem. So bleibt mir oft nichts anderes übrig, als einige Dinge noch am Abend am Rechner zu erledigen. Wie das Kaufen von Schulmaterial bei Otto Office. Klar, gibt es auch hier in Weilheim einen gut sortierten Schreibwarenladen. Nur schaffe ich es nicht immer, dort einzukaufen. Manchmal brauche ich erstmal einen Plan, wo und wann ich etwas besorge. Den mache ich mir am Abend. Und wenn ich schon beim Planen bin, erledige ich am liebsten auch gleich ein paar der Dinge online.

Doch damit nicht genug: Umso älter die Kinder werden, desto mehr Arzttermine gilt es zu jonglieren. Mama und Papa sind kurzsichtig, also ab zum Augenarzt. Nur zur Kontrolle, verteht sich. Die Milchzähne fallen aus und die festen Zähne kommen… natürlich ziemlich krumm. Also lassen wir das lieber anschauen und vereinbaren danach noch einen Termin zur Zahnreinigung. Denn in die Zwischenräume kommen wir mit der Zahnbürste gar nicht rein.

Und ja, auch Playdates mache ich für meine Kinder aus. Es ist hier so, dass sich gleichaltrige Kinder in unserer Wohngegend selten zufällig auf der Straße treffen, um zusammenzuspielen. Viele Kinder gehen in die Ganztagsschule, in die Mittagsbetreuung, zum Sport, Musizieren oder zu ihren Playdates. Jemand spontan mal draußen auf dem Spielplatz zu treffen, ist leider echt selten.

Andrea von die anderl hat zum Thema „Das Problem der Vereinbarkeit ist nicht der Job“ vor einiger Zeit einen coole Artikel geschrieben. Und auch wenn dieser bereits über 2 Jahre alt ist, fühle ich mich gerade genau so. Es wird eben nicht einfacher, wenn die Kinder älter werden, sondern anders!

Geht es euch auch so? Und ab wenn wird es denn dann nicht nur anders, sondern auch einfacher 😉?

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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit OTTO Office entstanden.

Bilder: Mama im Spagat

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Comments

  1. Antworten

    Ich fand bisher alle Zeiten/Phasen mit unserer Frieda ziemlich toll. Klar, es wird anders, es bleibt aber anstrengend. ❤️ heute erst wieder den supergaunim Rewe, weil nicht DER kinderwinkaufswagen mit Giraffen-Fahne frei war.“, sondern nur 5 andere dort standen (die es aber alle nicht sein sollten ☺️). Früher, als das Baby beim Einkaufen plötzlich ohne Unterlass schrie, fand ich rückblickend genauso schwierig – eben Anders 😂

    • Isa
    • 31. Januar 2019
    Antworten

    Einfacher wurde es noch nicht. Eher schlimmer ;-)

    • Claudia
    • 3. Februar 2019
    Antworten

    Also unsere Kinder sind inzwischen aus dem Haus. Ab da ist es definitiv sehr einfach. ;) Leichter wurde es aber eigentlich schon, als ich beschlossen habe mal loszulassen und sie sehr viel alleine habe machen lassen. Dafür brauch sie natürlich auch das entsprechende Alter, aber spätesdens als mein erster Sohn dann 12 war hat er mir deutlich gezeigt, dass er nicht mehr überallhin gefahren werden möchte sondern selbstständig sein will. Das hat mir erst sehr weh getan, hat mir aber auch nach 12 Jahren wieder viel Zeit für mich selbst und meine Ehe gegeben. :) Meine Kinder sind inzwischen 21 und 24, beide ausgezogen und berufstätig. Mein Mann und ich sind inzwischen nach München in unser Eigenheim gezogen, eine schwere Entscheidug, denn unsere Kinder wohnen noch in Stuttgart. Doch in München zu leben war schon immer unser Traum und nachdem unsere Kinder nun erwachsen sind ist es für uns an der Zeit uns wieder selbst zu verwirklichen. Nun vermisst schaut man schon wieder etwas wehmütig auf die Zeit zurück, als sie noch klein waren. Versuch einfach jede einzelne Sekunde zu genießen egal wie stressig sie ist. Es wird die Zeit geben, wo du lächelnd auf sie zurück sieht!

    Alles Liebe,
    Claudia

      • Nadja
      • 3. Februar 2019
      Antworten

      Liebe Claudia, vielen lieben Dank für deine ehrlichen und aufmunternden Worte! Ich denke auch, dass es einfacher wird, wenn die Kinder auch mal alleine mit dem Fahrrad ins Training usw. fahren können. Mit 12 geht das bestimmt, zumindest innerhalb Weilheims 😊. Und: Das ist toll, dass ihr in eure Wunschstadt gezogen seid. Wir sind ja vor gut 6 Monaten aus München weg gezogen. Mit den Kids wurde uns der Wohnraum einfach zu teuer! Aber wer weiß, ob wir irgendwann mal wieder zurück ziehen. Vlg, Nadja

    • Sanni
    • 18. Februar 2020
    Antworten

    Ich muss zu deinem Artikel sagen, dass es sich allerdings so anhört, als ob die Tatsache, dass du berufsbedingt pendeln musst, sehr viel damit zu tun hat, dass es eben nicht einfacher geworden ist – damit verlierst du ja sicher so 2 Stunden täglich, die du sonst anders nutzen könntest.

      • Nadja
      • 18. Februar 2020
      Antworten

      Hi Sanni, ja das stimmt, das Pendeln kostet viel Zeit. Inzwischen pendle ich nicht mehr (zumindest nicht mehr regelmäßig) und arbeite meist von zuhause aus. Aber ich finde das Leben im Spagat zwischen Beruf und Familie dennoch anstrengend ;-). Vlg, Nadja

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