Das erste Jahr als Zweifachmama ‒ Und der Versuch dabei entspannt zu bleiben.

Sich selbst einen Brief schreiben? Warum nicht. Das Aufschreiben von Ereignissen – ob nun als Brief an sich selbst oder ganz klassisch ins Tagebuch – ist ein sehr guter Weg, um Stress abzubauen und sich zu entspannen. Auf die Idee dieses öffentlichen Briefes bin ich durch Janas Hebammenblog gekommen. Jana ruft nämlich auf ihrer Seite gerade zur Sommer-Blogparade „Mein Brief an mich“ auf. Da bin ich mit ein paar Notizen aus meinem ersten Jahr als Zweifachmama sehr gerne dabei.

 

Liebe Nadja,

„Beim Zweiten ist alles einfacher“, hörtest du während deiner zweiten Schwangerschaft immer wieder. Und das stimmte schon irgendwie. Du wusstet, wie wenig Schlaf du bekommen würdest und dass das Baby zu Beginn deinen Lebensrhythmus gnadenlos vorgeben würde. Und du wusstest auch, dass es am einfachsten ist, diese Fremdbestimmtheit erstmal so hinzunehmen. So gesehen, war beim Zweiten tatsächlich vieles einfacher. Du reagiertest oft gelassener, wusstest schneller, warum der Kleine schrie, warst in allem routinierter, selbstbewusster und strahltest viel mehr Sicherheit aus. Auch die vielen unbeschreiblichen Glücksmomente konntest du mehr genießen und intensiver erleben. Doch war nun wirklich alles einfacher?!

Nicht ganz. Denn auch das erste Kind hatte weiterhin seine Entwicklungsphasen und wurde durch das Geschwisterchen zusätzlich aus der Bahn geworfen. Und wie das Zweiteilen funktionieren sollte, wenn beide gleichzeitig etwas von dir wollten, ist dir bis heute ein Rätsel geblieben. Aber war das schlimm? Eigentlich nicht. Zumindest an Tagen, an denen du gut drauf warst. Da kamst du mit dem lauten Schreien zweier Kinder ganz gut zurecht und konntest darauf vertrauen, dass sie wieder aufhörten. Nur nach vielen, vielen durchwachten Nächten und unzähligen Wochen der 24-Stunden geöffneten Milchbar, waren solche Situationen dann doch etwas schwierig. Auch der Spruch „Einer schreit immer“ war dir da nicht wirklich eine Hilfe. Du warst einfach müde, gereizt und gestresst. Das merkten dann natürlich auch deine Kinder und reagierten darauf dementsprechend. Genervte Mama, genervte Kinder, noch genervtere Mama, noch genervtere Kinder… eine Negativspirale sozusagen. Besonders schön war es, wenn dir an solchen Tagen auch noch fremde Menschen versuchten allerlei besserwisserische Tipps zu geben. Darauf kann man wirklich gut verzichten! Aber manchmal gab es auch verständnisvolle Worte, wie „zwei Jungs, da haben Sie es aber schwer“! „Jaaaa, danke!!!“. Das wollte ich hören ;-).

Und was hast du nun daraus gelernt, liebe Nadja? Vor allem hast du gelernt, dass du in vielen Situationen noch viel entspannter sein kannst und gelassener reagieren solltest. Und du solltest weniger streng mit dir sein und auch mal Fehler zulassen. Es gibt einfach kein Patentrezept für ein entspanntes Leben mit Kindern. Gut ist es, wenn du dich tagtäglich von deinen Kindern überraschen lässt und dich immer wieder neu auf deren Bedürfnisse einstellst. Und dabei hilft dir der Mutterinstinkt. Die eigene innere Stimme, die dich intuitiv das Richtige machen lässt. Also flüstere dir ruhig immer wieder folgende Sätze zu:

  • Höre auf dich und deine innere Stimme. Du hast ein sehr gutes Gespür für dein Baby/deine Kinder. 
  • Mache dir nicht allzu große Sorgen. Alles wird Gutgehen. 
  • Sei gelassen und vertraue dir, deinen Kindern und deinem Umfeld. 
  • Verabschiede dich vom Perfektionismus und erinnere dich immer wieder an dein Credo „Entspannt ist besser als perfekt“. 
  • Suche dir Unterstützung, du musst nicht immer alles selbst und alleine machen.

Nun mache es mal gut, aber nicht perfekt!

Dein selbstkritisches Ich

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Comments

    • Katharina von M.O.M.M.- MoJo on my mind
    • 15. August 2015
    Antworten

    Schöner Brief :) Mein Ich ist leider auch sehr selbstkritisch, daher kann ich deinen Wunsch nach Gelassenheit SEHR gut nachvollziehen :D

      • Nadja
      • 15. August 2015
      Antworten

      Danke, liebe Katharina für das Lob :-). Es ist ja auch manchmal ganz gut, selbstkritisch zu sein, aber halt nicht immer ;-)

  1. Pingback: Geheimnisse aus der Zukunft: Eltern-(Blogger)-Wissen - Hebammenblog.de

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