Mama-Unterstützerin im Interview: Steffi von „Work & Family“

Meine heutige Interviewpartnerin Steffi von „Work & Family“ hatte mich schon länger gefunden. Ursprünglich schrieb sie mich mit einer Interviewanfrage für ihren Blog yourSlifestyle an. Da war ich sehr gerne zum Thema „Slow Lifestyle“ mit dabei. Seitdem folgen wir uns über die Social-Kanäle. Obwohl wir beide in München wohnen, haben wir es bisher noch nicht geschafft, uns persönlich kennen zu lernen. Aber das müssen wir unbedingt nachholen. Und auch wenn wir uns (noch) nicht persönlich kennen, stand sie mir zu ihrem Coaching-Business Rede und Antwort. Denn neben Blog und Familie arbeitet sie als Coach für Schüler, Studenten und Mütter. Was an ihren Coachings so besonders ist und wie das System Familie zusammenspielt, erfahrt ihr im Interview.  

Seit wann unterstützt du Schüler, Studenten und Mütter mit deinen Coachings und wie bist du dazu gekommen?

Seit Anfang 2017 bin ich jetzt schon Coach und unterstütze Jugendliche und Mütter dabei, in ihr Potential zu kommen. Hauptsächlich in den Alltagsthemen Schule, Studium und Work-Life-Family-Balance.

Bis vor einigen Jahren war mein Leben noch das, was man weitestgehend „normal“ nennt. Nette Wohnung, verantwortungsvoller Job im Konzern, tolle Stadt zum Wohnen, Beziehung. Dann kam mein erstes Kind und mit ihm war auch meine Mutterrolle geboren. Diese hat in mir einen Wandel angestoßen. Meine Werte haben sich verändert. Prioritäten wurden neu definiert und das Gefühl kam auf, nicht mehr auf meinem richtigen Weg zu sein. Mit meinem zweiten Kind wurden die bisherigen Veränderungen noch tiefgreifender. Denn mit dessen Geburt kamen auch unvorhergesehene Besonderheiten und Einschränkungen auf die Welt, die unseren Alltag seitdem anders machen.
Auf diese einschneidenden äußeren Veränderungen folgten weitere innere Veränderungen, die mich letztendlich auch zu einer beruflichen Weiter- und Neuentwicklung geführt haben. Ich habe beratend schon immer mit Menschen zu tun gehabt. Allerdings ging es dabei mehr um KPIs, Zahlen, Daten, und Fakten als um Werte, Visionen, Potentiale, Ressourcen, Balance und Stärken. Doch genau diesen Themen wollte ich in meinem Leben mehr Raum geben. Für mich und auch für andere. Der Wunsch im Coaching und Mentoring tätig zu sein, war geboren. Nun berate ich Schüler, Studenten und Mütter. Bei Prüfungsängsten, Motivations- und Schulproblemen, mangelnder Selbstorganisation oder fehlender Work-Family-Balance. Aus eigenem Erleben liegt mir außerdem das Thema „Leben mit besonderem Kind“ am Herzen. Denn das Eltern sein wird anders gedacht und gelebt und auch dafür braucht es Raum und gegenseitige Unterstützung.

Was ist das Besondere an deinen Coachings?

Schöne Frage: Ich denke, dass meine Coachings dadurch besonders sind, dass bei mir Methodik und Intuition Hand in Hand gehen. Ich habe keinen starren Ablaufplan im Kopf, den ich „abarbeite“. Vielmehr ist es eine grobe Idee, die ich mir zurechtlege und die sich dann im Laufe des Gesprächs immer wieder verändert, neu fügt und findet.

Ich selber bin auch jedes Mal wieder gespannt darauf, wo wir am Ende einer Stunde stehen werden. Und es ist so toll zu erleben, dass durch Kreativität und Thinking-out-of-the-box aus einem anfänglichen Chaos eine individuelle Lösung entsteht.

Denn auch das ist mir wichtig: die individuelle Lösung. Weil jeder Klient anders ist und was bei dem einen funktioniert, ist beim dem anderen vielleicht völlig fehl am Platz und umgekehrt.

Du bietest ja u.a. Coachings für Schüler und auch für Mütter an. Kannst du daraus Synergien ziehen?

Ja, auf jeden Fall. Familien, Kinder und Mütter kann man sich wie einen eigenen Mikrokosmos oder ein Mobile vorstellen. Wenn du an der einen Stelle etwas bewegst, dann bewegt sich auch etwas an der anderen Seite.

Gerade in Familienkonstellationen geht es ja oft um Erwartungen, Hoffnungen und Wünsche an den anderen, die Einfluss auf das gemeinsame Miteinander nehmen.

Mit beiden Seiten zu arbeiten eröffnet mir daher auch beide Welten und bringt Erfahrungen, die ich nutzen kann, um gegenseitiges Verständnis zu schaffen. Und das finde ich sehr bereichernd und hilfreich für meine Arbeit.

Wie sieht dein Alltag im Spagat zwischen Beruf und Familie aus?

Seitdem die Kinder auf der Welt sind, hat Planungssicherheit eine völlig neue Bedeutung in meinem Leben. Faktisch ist sie nicht mehr existent, denn es kommen durch die Kinder einfach oft Dinge dazwischen, die ich nicht geplant habe und auf die ich dann mit Flexibilität reagieren muss. Und dieser notgedrungenen Flexibilität versuche ich mit größtmöglicher Gelassenheit zu begegnen.

Das gelingt nicht immer gleich gut, denn es gibt einfach auch hektische und anstrengende Tage, gerade, wenn sie nicht so laufen, wie ursprünglich geplant. Doch was mir dabei gut hilft, ist zum einen meine Ansprüche an mich an diesen Tagen runter zu schrauben. Zum anderen das Gute im vermeintlich schlechten zu sehen. Und ganz wichtig, mich am Abend selber für die Dinge zu loben, die ich doch geschafft habe.

Findest du zwischen Familie und den Coachings noch Zeit für dich? Wenn ja, hast du Tipps für uns?

Ja, diese Zeit finde ich und ich achte auch bewusst darauf, sie mir zu nehmen. Denn meiner persönlichen Erfahrung nach, geht es meiner Familie gut, wenn es auch mir gut geht.

Daher hat das Thema Selbstfürsorge in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung für mich gewonnen. Und ich möchte das auch anderen Müttern ans Herz legen. Warum? Weil ich den Eindruck habe, dass wir Frauen dazu tendieren, uns zwischen den vielen verschiedenen Rollen, die wir haben zu zerreißen, und es allen Recht machen zu wollen. Das klappt auch mal für eine bestimmte Zeit, doch irgendwann sind die Akkus leer.

Um meine eigenen Akkus wieder aufzuladen, mache ich regelmäßig Sport und gehe raus in die Natur. Das erdet und schafft ein gutes körperliches Wohlbefinden. Seit einem guten Jahr meditiere ich auch und merke, dass ich dadurch gelassener und innerlich ruhiger werde. Außerdem heißt mein Motto seitdem ich Kinder habe, „80 ist das neue 100“, weil ich festgestellt habe, dass Wollmäuse und Wäscheberge sehr geduldig sind. Das Tempo in dem die Kinder groß werden allerdings nicht.

Noch mehr Anregungen gibt es auf dem Blog unter Work & Family. Dort habe ich 5 Entspannungstipps für Eltern zusammengestellt. Vielleicht ist da ja etwas Passendes für den ein oder anderen unter euch dabei.

Liebe Steffi, es freut mich sehr, dass du bei meiner Serie dabei bist! Vielen Dank, meine Liebe!

Bilder: Stephanie Poggenmöller

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Comments

  1. Antworten

    Ich denke, dass es Sinn macht, Schüler und Mütter ( Eltern) gemeinsam zu coachen, da diese ja quasi als Räderwerk ineinander laufen.

      • Nadja
      • 13. Mai 2018
      Antworten

      Genau, dass sehe ich auch so!

  2. Antworten

    Wow, das klingt sehr spannend. Eine sehr interessante Frau!

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