Meine eigenen Elternzeiten liegen bereits einige Zeit zurück. Damals (2014) gab es noch kein Elterngeld Plus und ich war noch angestellt. Und mein Mann und ich hatten uns selbst durch den Papierkram gewühlt. Ob uns das Spaß gemacht hat? Definitiv nicht! Aber wir dachten, dass wir das alles selbst erledigen müssen und dies zum Kinderkriegen einfach dazu gehört!
Ich bin mir sicher, dass wir uns inzwischen für all den Papierkram rund um die Elternzeit und das Elterngeld eine Unterstützung holen würden. Und freue mich sehr, dass mir heute Gesa von Gesas Elterngeldberatung ein paar Fragen zum Thema beantwortet.
Note: Gesas Elterngeldberatung ist seit dem 01.06.2023 geschlossen.
Seit wann unterstützt du Eltern bei dem Papierkram rund ums Elterngeld und wie bist du dazu gekommen?
Ich habe Verwaltungs- und Politikwissenschaften studiert und vor meinen Kindern beruflich mit Elternzeit, Kindergeld und Co. zu tun gehabt. Und so habe ich in meinen eigenen Schwangerschaften in der Geburtsvorbereitung, bei der Akupunktur usw. die Fragen der anderen werdenden Eltern, die eigentlich an meine Hebamme gerichtet waren, beantwortet. So stellte sich raus, dass mir das Thema liegt und Freude macht ;).
Gemeinsam mit meiner Hebamme entstand dann noch während meiner zweiten Schwangerschaft die Idee für die Elterngeldberatung. 2018 habe ich mich mit einem Info-Abend rund um die Themen Elterngeld, Elternzeit, Kindergeld und Co. hier vor Ort in der Hebammenpraxis selbstständig gemacht.
Durch die Corona-Pandemie konnten die Veranstaltungen in der Hebammenpraxis nicht mehr stattfinden und so habe ich im März 2020 mein Angebot erweitert und komplett ins Netz verlegt. Und freue ich darüber immer noch sehr, denn so lerne ich (werdende) Eltern aus ganz Deutschland kennen und kann ihnen helfen.
Warum ist es für werdende Eltern so sinnvoll in eine Elterngeldberatung zu investieren?
Die Zeit der Schwangerschaft ist sowieso sehr aufregend – egal, ob beim ersten, zweiten oder dritten Kind. Und knapp ist die Zeit auch. Daher helfe ich meinen Kund:innen, den Formular-Dschungel schnell und unkompliziert zu meistern. Und es geht nicht nur darum, Zeit und Nerven zu sparen, sondern auch darum, alle Ansprüche maximal auszuschöpfen.
Denn wie du am Anfang schon angedeutet hast: das Thema ist echt komplex und manchmal sind es gerade die kleinen Kniffe und Tricks, die am Ende den Unterschied machen.
Welche Hilfe bietest du an? Unterstützt du auch Selbstständige?
Ja, ich helfe in allen Lebenslagen rund um die Themen Elterngeld, Elternzeit und Co., und zwar mit meinem Blog, meinem Newsletter und vor allem mit meinen Kompakt-Seminaren:
Inzwischen habe ich in der Elterngeldberatung über 500 (werdende) Eltern kennengelernt. Daher konnte ich bei der Erstellung der Kompakt-Seminare nicht nur auf fast 5 Jahre Erfahrung, sondern eben auch auf über 500 individuelle Familienkonstellationen zurückgreifen und dadurch wirklich alles bedenken und berücksichtigen.
Zusätzlich biete ich mit meinem Messenger-Support und im VIP-Paket mit 1:1 Calls natürlich auch den persönlichen Kontakt zu mir. Denn oft höre ich den Wunsch, die eigenen Planungen und Überlegungen einmal mit einer Ansprechpartnerin auf Augenhöhe durchzugehen. Und dem komme ich natürlich gerne nach, denn mir macht die Arbeit mit meinen Kund:innen viel Freude!
Welche Fragen stellen dir deine Kund*innen immer wieder? Oder anders gefragt: Was ist dein Geheimtipp rund ums Elterngeld?
Eigentlich kein richtiger Geheimtipp, aber trotzdem so wichtig: schiebt das Thema nicht vor euch her oder verschließt die Augen davor. Dann sitzt ihr nämlich nachher mit Neugeborenem im Arm vor den Formularen und wurschtelt euch irgendwie durch – und verschenkt dadurch oft Geld.
Denn eine gute Vorbereitung und eine gute Planung sind (Eltern-)Geld wert!
Ich finde es ja immer spannend, wie andere Mütter es schaffen Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen. Deshalb gibt es noch zwei Fragen hierzu:
Wie sieht dein Alltag zwischen Beruf und Familie aus?
Mein Leben ist sehr voll und das mag ich: ich arbeite angestellt und selbstständig, habe zwei Kinder, sechs Hühner und einen Gemüsegarten. Mein Mann, der ebenfalls in Teilzeit arbeitet, und ich bilden ein super Team. Dadurch kriegen wir meistens alles ganz gut unter einen Hut. Aber „ganz gut unter einem Hut“ ist eben nur nach unserem persönlichen Maßstab ;). Es ist also für Außenstehende wohl nicht perfekt, aber für uns genau richtig.
Einen richtigen Alltag gibt es bei uns allerdings nicht. Die Tage sind sehr abwechslungsreich und unterscheiden sich dadurch deutlich: an manchen Tagen arbeite ich acht oder mehr Stunden angestellt, an anderen Tagen ist mein Mann ganztägig unterwegs. Dafür fahre ich manchmal am Wochenende ins Coworking oder schreibe morgens um 5 Uhr Newslettermails, wenn mein Sohn mich aus dem Bett geworfen hat. Und wenn die Kinder krank sind, dann improvisieren wir natürlich noch mehr.
Wir sind dankbar dafür, dass wir ein stabiles Netz aus unseren Familien und befreundeten Familien in der Nähe haben und diese uns unterstützen bzw. wir uns gegenseitig unterstützen.
Ich denke, unser Geheimnis ist eine stabile Basis (in der Partnerschaft, in der Familie, in den eigenen Werten und Lebensvorstellungen und natürlich in der Planung und Organisation) und dann bedingungslose Flexibilität ;).
Findest du genug Zeit für dich selbst? Wenn ja, hast du Tipps für uns?
Ja, habe ich, aber „genug Zeit für mich“ hat bei mir verschiedene Aspekte und Dimensionen:
- Nach einem vollen Tag alleine mit kranken Kindern und meiner selbstständigen Arbeit ist „Zeit für mich“, dass mein Mann die Abendroutinen mit den Kindern alleine macht und ich mit Kopfhörern und lauter Musik ganz alleine in der Küche aufräume und tanze.
- „Zeit für mich“ sind auch meine Sportroutinen oder Zeit, die ich im Garten verbringe, während die Kinder mit den Nachbarskindern spielen.
- Tage, an denen mein Mann aufgrund seiner Teilzeitarbeit zuhause ist und ich auswärts erwerbsarbeite, sind auch „Zeit für mich“, denn dann schaltet mein Mutterkopf komplett ab. Ich muss mich um nichts und niemanden kümmern und vertraue meinem Mann bedingungslos. Ich bin also – wie früher – einfach nur ich und nur für mich selbst verantwortlich.
- Zeit für mich sind aber auch meine kurzen Alleinurlaube, die ich in der Regel zweimal im Jahr mache und die wohl am ehesten an die klassische Definition von „Zeit für mich“ herankommen.
Ich könnte die Liste wohl noch beliebig weiterführen. Aber ich glaube, die Punkte geben einen ganz guten Eindruck. :)
Liebe Gesa, herzlichen Dank für deine tollen Einblicke! Ich finde es sehr beeindruckend, wie du dein Elterngeld-Business wuppst und welche hilfreiche Unterstützung du für werdende Eltern anbietest!
Wer neugierig auf meine anderen Interviews mit Mama-Unterstützerinnen ist, kann gerne in meiner Serie Mama-Unterstützerinnen stöbern.
Foto: Gesa Heiden